Der Musikverlag Aloys Maier

Aloys Maier,1827 geboren, gründete 1846 in Fulda eine Buch, - Kunst -  und
Musikalienhandlung, später auch einen Musikverlag, der neben den Werken Müller´s auch einen großen Teil der Orgelwerke von Wilhelm Volckmar (Homberg / Efze), wie z. B seine im 19. Jahrhundert bekannte Orgelschule op. 50 oder die heute unbekannten Oratorien des Polen Felix Nowowiejski („Quo vadis“), verlegte. Zum 75 jährigen Jubiläum der Firma, deren Leitung zwischenzeitlich auf Richard (1858–1937) und Ernst Maier (1893–1940) übergegangen war, schrieb das Börsenblatt des deutschen Buchhandels u.a.: „ Aus den kleinen Anfängen einer wirtschaftlich ungünstigen Zeit hat sich die Firma heute einen Weltruf erworben, der weit über die Grenzen Europas hinausgeht….die Festspiele des verstorbenen Domkapitulars H. F. Müller, von dessen Werken das Weihnachtsoratorium allein schon in über 4000 Städten des In – und Auslandes aufgeführt wurde.
Besonderen Erfolg hatte Richard  Maier jedoch mit der Idee, das  römische Brevier in einer vierbändigen Taschenbuchausgabe zu verlegen. Weltausstellungen in Chicago, Antwerpen und Paris 1900 verliehen der Firma Auszeichnungen. Als Harmoniumbauer gehörte die Firma u.a .zu den Hoflieferanten von Papst Benedikt dem XV. Im Jahre 1940 fiel die Firma den Folgen eines Bombenagriffes zum Opfer, in dessen Folge das gesamte Archiv verbrannte. Die verbliebenen Drucksachen wurden der hess. Landesbibliothek übergeben.



Quelle: Fuldaer Zeitung 10. 1. 1922







Die Friedrichstrasse heute. Das Verlagshaus ist nach der Bombardierung verschwunden. Der erhaltene Verlagsbestand ging auf die hessische Landesbibliothek über.